5GHz WLAN
Alle wichtigen Infos zum neuen Frequenzband

Mesh WLAN-Router

Heutzutage sind die meisten Geräte im Heimnetz per WLAN mit dem Router verbunden. Da sich die drahtlose Verbindung nicht an Grundrisse hält, stören sich Dein WLAN und das Deiner Nachbarn gegenseitig. Dadurch gibt es Probleme mit der Geschwindigkeit oder sogar Abbrüche.

Mit dem 5 GHz-Frequenzband verbessert sich diese Situation. Was dahinter steckt, welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen und welche Geräte es unterstützen, erfährst Du in unserem Ratgeber.

Was ist 5 GHz-WLAN?

WLAN steht für Wireless Local Area Network. Es ist also ein lokales Netzwerk, wo mindestens zwei Geräte drahtlos miteinander über die Frequenzbänder 2,4 oder 5 GHz verbunden sind. Standardisiert sind diese im IEEE 802.11. Daneben gibt es noch das experimentelle 60 GHz-WLAN.

Damit mehr als zwei Geräte zeitgleich untereinander kommunizieren können oder drahtlos im Internet gesurft werden kann, wird ein zentraler Verwalter benötigt. Hierfür kommt in der Regel ein WLAN-Router zum Einsatz, der noch weitere Anschlüsse für kabelgebundene PCs, Laptops, Drucker, Netzwerkspeicher, Telefone und Telefonanlagen haben kann.

Da die WLAN-Verbindung das früher weit verbreitete Ethernet (LAN-Kabel) ersetzt, sind viele Funktionsweisen gleich oder ähnlich. So werden die Daten, die darüber geschickt werden, in kleine und standardisierte Pakete verpackt. Die Frame-Typen und Zugriffsmethoden wurden zudem übernommen.

Vor- und Nachteile des 5 GHz-WLAN

Die Frequenz beim WLAN ist eine Art Schwingung. Umso höher die Frequenz ist, umso weiter sind die Umkehrpunkte voneinander entfernt. Es gibt also pro Sekunde mehr Schwingungen. Das bietet einige Vor- wie Nachteile.

Ein großer Vorteil des 5 GHz-Band ist, dass durch die verwendete Technik eine höhere Bandbreite und damit mehr Geschwindigkeit möglich ist. Während die meisten Router im 2,4 GHz-Bereich nur 300 oder 450 MBit/s erreichen, sind es im 5 GHz-Band häufig 1733 MBit/s oder mehr.

Der Nachteil der hohen Frequenz liegt darin, dass die Reichweite insbesondere durch Wände niedriger ist. Teilweise wird dies durch eine höhere Sendeleistung wieder ausgeglichen. Ohne physische Widerstände ist die Reichweite sogar höher.

Das 5 GHz-Frequenzband wird zudem deutlich seltener genutzt. Das gilt für andere Technologien, wo sich das 2,4 GHz-WLAN mit Mikrowellengeräte, Babyphones, Schnurlostelefone, Bluetooth und anderen Entwicklungen die Frequenzen teilt. Nur das Wetterradar funkt in Deutschland im 5 GHz-Band.

Zudem gibt es aktuell weit weniger WLAN-Verbindungen, die im 5 GHz-Frequenzband funken, sodass sie sich kaum oder sogar gar nicht gegenseitig beeinflussen. Sollten doch bereits mehrere Netzwerke funken, gibt es nicht nur drei sondern bis zu 19 überlappungsfreie Kanäle.

Standards und Kanäle im 5 GHz-WLAN

Das 5 GHZ-Frequenzband ist keine neue Erfindung. Bereits 1999 wurde mit 802.11a der erste WLAN-Standard entwickelt. Aufgrund der höheren Preise und rechtlicher Beschränkungen fand es allerdings kaum Verbreitung.

Die Bruttoübertragungsrate beträgt bis zu 54 MBit/s. Zudem gibt es für Privathaushalte weit weniger Kanäle, wo die Auswahl auf 36, 40, 44 und 48 beschränkt ist.

Im Jahr 2009 folgte der für 2,4 und 5 GHz entwickelte Standard 802.11n. Dieser ermöglicht Geschwindigkeiten ab 150 MBit/s. Dank Mehrantennentechnologie können mehrere Streams aufgebaut werden, sodass die Geschwindigkeit 300, 450 und 600 MBit/s betragen kann.

Bei einer Kanalbreite von 20 MHz ergeben sich 19 überlappungsfreie Kanäle. Dadurch wird die Geschwindigkeit deutlich eingeschränkt. Da sowieso nur wenige WLAN-Netze im 5 GHz-Band funken, ist eine Kanalbreite von 40 MHz und damit deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich. Dadurch reduzieren sich die überlappungsfreien Kanäle auf 9.

Durch ein Wetterradar werden automatisch einige Frequenzbänder ausgeschaltet. Wird dieses erkannt reduziert sich die Zahl der verwendbaren überlappungsfreien Kanäle auf 16 beziehungsweise 7.

Der bei neuen Routern am weit verbreiteste WLAN-Standard ist 802.11ac. Dieser wurde 2013 nach mehrmaligen Änderungen vorgestellt. Die verfügbare Geschwindigkeit wird durch eine Kanalbandbreite bis zu 160 MHz erhöht.

So sind pro Stream 867 MBit/s möglich. Häufig werden zwei Streams verwendet und damit 1733 MBit/s erreicht. Dank weiterer Anpassungen wird zudem eine bessere Ausleuchtung und weitere Fortschritte erreicht. Damit ist das Signal nicht nur schneller, sondern vor allem stabiler und erreicht eine bessere Reichweite.

Voraussetzungen, um 5 GHz-WLAN zu nutzen

Um das 5 GHz-Frequenzband nutzen zu können, musst Du nur wenige Voraussetzungen erfüllen. Die beiden miteinander verbundenen Geräten müssen es nur unterstützen. Dabei ist der Standard AC abwärtskompatibel zu N.

Zudem ist es empfehlenswert, wenn Deine Zentrale, also der Router, Dual-Band-fähig ist. Das heißt, dass das 2,4 und 5 GHz-Band zeitgleich genutzt werden können. So kannst Du neue Geräte mit dem schnellen 5 GHz-Band nutzen und ältere Geräte über das 2,4 GHz-Band weiter nutzen.

Welche Geräte unterstützen 5 GHz-WLAN?

Heute unterstützen zahlreiche Geräte das 5 GHz-Frequenzband. Viele sind dabei Dual-Band-fähig.

Router

Alle aktuellen Modelle der AVM Fritz!Box und Telekom Speedport unterstützen das 5 GHz-Band im Dual-Band-Modus. Über ein leistungsstarkes WLAN verfügen insbesondere die Fritz!Box 7580 sowie 7590 und der Speedport Smart.

Weitere empfehlenswerte Geräte mit einer überzeugenden Drahtlosverbindung sind der Netgear Nighthawk X10 R9000, Asus RT-AC88U und TP-Link Archer VR2800v.

Repeater und Powerline

Um ein leistungsstarkes WLAN zu garantieren, sollten Deine Repeater ebenfalls über Dual-Band-WLAN mit 802.11ac verfügen. Empfehlenswert sind hier der AVM Fritz!WLAN Repeater 1750E, Netgear Nighthawk X6 S EX8000, TP-Link RE650 und Devolo WiFi Repeater ac.

Powerline verteilen das Internet und Heimnetz über das Stromnetz. An diese lassen sich Geräte per LAN-Kabel anschließen. Einige Modelle verfügen dabei über ein integriertes WLAN-Modul, welches ein eigenes Funknetz aufbaut.

Zu den besten Modellen in diesem Segment gehören der Devolo dLAN 1200+ WiFi ac, TP-Link AV1200 WLAN AC und AVM FRITZ!Powerline 546E WLAN.

Smartphones, Laptops und WLAN-Sticks

Die meisten aktuellen Smartphones im mittel- und hochpreisigen Segment verfügen über 5 GHz-WLAN. Zu den besten gehören das Samsung Galaxy S9, Apple iPhone 8, Huawei P20 Pro, HTC U11+ und Asus ZenFone 4.

Wenn Du auf der Suche nach einem Laptop bist, lässt sich dasselbe sagen. Bereits ab dem mittleren Preissegment findest Du passende Modelle. Laptops und PCs lassen sich mit einem WLAN-Stick am einfachsten nachrüsten. Empfehlenswert ist es, wenn dieser vom selben Hersteller wie der Router ist. Das vereinfacht häufig die Einrichtung.

Wir empfehlen Dir den TP-Link Archer T9UH, AVM FritzWLAN Stick AC 860, D-Link DWA-192, Asus USB-AC56 und Edimax EW-7811UTC

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