WIFI on ICE
So nutzt Du das WLAN der Deutschen Bahn!

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Das Internet ist heute in allen Lebenslagen verfügbar und nützlich. Vorausgesetzt, die Internetverbindung bietet ausreichend Leistung. In öffentlichen Räumen gibt es immer häufiger freies WLAN, auch in den Zügen der Deutschen Bahn. Wie sich das WLAN im ICE nutzen lässt, ob die Qualität dem Ruf entspricht und wie das eigentlich funktioniert erfährst Du in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Unpünktlich und schlechtes WLAN

Die Überschrift beschreibt die landläufige Meinung zur Deutschen Bahn. Da ist mit Sicherheit viel Wahres dran und vieles könnte vermutlich wirklich besser laufen. Aber die logistische Leistung in so einem großen Streckennetz alle Züge so zu steuern das nicht jeden Tag ein verheerendes Unglück geschieht, sollte vielleicht auch mal bedacht werden. Ganz wie die Unpünktlichkeit steht auch die Internetverbindung im ICE immer wieder gerne in der Kritik. Viele Kunden beklagen schlechte Verbindungen mit daraus resultierenden langsamen Geschwindigkeiten, beim WLAN im ICE entsteht also häufig mehr Frust als Lust.

So kann das kostenlose WLAN im ICE genutzt werden

Quasi einem Naturinstinkt folgend, versucht sich jeder Mensch in ein freies WLAN einzuwählen sobald sich eins in der Nähe befindet. Das funktioniert auch im ICE ganz einfach.

Die WLAN-Funktion des Smartphones, Tablets oder Notebooks muss natürlich aktiviert sein. In der Liste der verfügbaren Netzwerke erscheint dann das WLAN „WiFionICE“.

Wird dieses WLAN ausgewählt, öffnet sich automatisch die Login-Seite. Ist das nicht der Fall, gib im Webbrowser einfach login.wifionice.de ein. Dann wird die Login-Seite für das WLAN im ICE geladen.

Diese Vorschaltseite hat einen ganz bestimmten Zweck. Vor der Verwendung dieses kostenlosen Dienstes muss nämlich zunächst den Nutzungsbedingungen zugestimmt werden.

Aber wie kommt eigentlich das Internet in den ICE, der sich in der Regel ja auch mit über 200 Kilometern in der Stunde fortbewegt?

Internet im Zug: Aus Mobilfunk wird WLAN

Das Grundprinzip funktioniert wie beim Router zu Hause. Die Verbindung zum Internet wird aber nicht durch den Telefon- oder Kabelanschluss hergestellt, sondern über das Mobilfunknetz.

Seit Mitte 2014 ist das ICE-Streckennetz der Bahn (und die Züge natürlich) für einen vollumfänglichen Empfang über LTE oder UMTS eingerichtet. Die Versorgung erfolgt durch die Telekom, die auch am gesamten Projekt beteiligt ist und auch für die technische Nachrüstung der Züge gesorgt hat. Dennoch nutzen die Züge die Netze aller Mobilfunkanbieter.

Die optimalste Leistung bringt das LTE-Netz. Und das liegt nicht nur an der generell höheren Geschwindigkeit gegenüber dem 3G-Netz. Die LTE-Funkzellen haben eine höhere Reichweite, während der Fahrt müssen die Funkzellen also weniger gewechselt werden als im 3G-Netz. Das sorgt auch im zuginternen Netz für eine konstante Verbindung, gerade und vor allem bei sehr hohen Geschwindigkeiten bis 300 Kilometern pro Stunde.

Durch den gesamten Zug sind Netzwerkkabel verlegt, die in jedem Waggon zwei Access-Points mit der Internetverbindung versorgen. Die Access-Point stellen diese Internetverbindung als WLAN bereit. Für die nötige Koordination sorgt ein Server im Zug, der mit den Antennen für den Mobilfunkempfang auf dem Zugdach verbunden ist.

Schneller Zug und trotzdem langsam

Klingt alles gut, wäre da nicht ein Haken. Alle Fahrgäste die sich in das WLAN des ICEs einwählen, teilen sich natürlich die vorhandene Bandbreite. Dadurch sind bei hoher Auslastung für den einzelnen Fahrgast natürlich keine Geschwindigkeitswunder zu erwarten.

Textinhalte konsumieren, E-Mail und typische Büroarbeiten funktionieren problemlos, wenn aber alle Fahrgäste das Länderspiel der Nationalmannschaft auf ihr Handy oder Tablet streamen wollen, wird es eng…

WLAN zweiter Klasse

Und hier geht die Bahn einen eher ungeliebten Weg: Reisende der zweiten Klasse wird jeweils ein Datenvolumen von 200 Megabyte zur Verfügung gestellt. Wer mehr benötigt, erhält nur noch eine gedrosselte Internetverbindung. Videos oder Livestreams in der zweiten Klasse anzuschauen, ist also nur ein Spaß, der wenige Minuten anhält.

Klingt alles gut, wäre da nicht ein Haken. Alle Fahrgäste die sich in das WLAN des ICEs einwählen, teilen sich natürlich die vorhandene Bandbreite. Dadurch sind bei hoher Auslastung für den einzelnen Fahrgast natürlich keine Geschwindigkeitswunder zu erwarten.

Textinhalte konsumieren, E-Mail und typische Büroarbeiten funktionieren problemlos, wenn aber alle Fahrgäste das Länderspiel der Nationalmannschaft auf ihr Handy oder Tablet streamen wollen, wird es eng.

Und hier geht die Bahn einen eher ungeliebten Weg: Reisende der zweiten Klasse wird jeweils ein Datenvolumen von 200 Megabyte zur Verfügung gestellt. Wer mehr benötigt, erhält nur noch eine gedrosselte Internetverbindung. Videos oder Livestreams in der zweiten Klasse anzuschauen, ist also nur ein Spaß, der wenige Minuten anhält.

Was ist eigentlich im Tunnel?

Läuft alles super, soll es auch in Tunneln nicht zu Unterbrechungen der Verbindung kommen. Berge, Gebäude und andere Hindernisse sind für Funkwellen natürliche Feinde und so ist die Versorgung einer Mobilfunkverbindung in einem Tunnel auf normalem Wege ein Ding der Unmöglichkeit.

Das es trotzdem funktioniert, liegt an einer ausgeklügelten Technik.

An jedem Ende eines Tunnels befindet sich eine Antenne, mit dieser wird das Mobilfunksignal an ein sogenanntes Schlitzkabel weitergegeben. Dieses führt durch den Tunnel und gibt das Mobilfunksignal dort ab, so dass der Zug es empfangen kann.

Hier kommt aber wieder das Problem der Kabellänge hinzu, was sich besonders bei langen Tunneln auswirkt. Die Lösung besteht darin, das Signal vom Kabel mindestens alle zwei Kilometer noch einmal zu verstärken.

Sicherheitsrisiken im ICE-WLAN

So viele Geräte in einem Netzwerk – wie steht es da um die Sicherheit? Haben Hacker die Möglichkeit, auf die Geräte der Fahrgäste zuzugreifen oder anderweitig Daten abzufischen? Der ChaosComputerClub hat eine solche Sicherheitslücke entdeckt, die zwar von der Bahn behoben wurde, aber leider weiterhin auf einem anderen Weg genutzt werden kann. Von entwendeten Daten oder gehackten Geräten ist allerdings nichts bekannt.

Fazit

Das WLAN im ICE funktioniert, aber wenn alle Reisende gleichzeitig darauf zugreifen wird es auch beim normal surfenden oder arbeitenden Menschen eng. Wenn Du also unterwegs Filme über Amazon oder Netflix schauen möchtest, bist Du vermutlich besser beraten die Filme bereits zu Hause auszuwählen und mit der Offlinefunktion, die beide Streaming-Dienste anbieten, auf dem Gerät zu speichern.

Und während sich die anderen Fahrgäste über das langsame Internet im rasend schnellen Zug beschweren, kannst Du entspannt Deinen Film genießen.

Das hat doch auch was, oder?

vgwort

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