Netgear Orbi im Test
Wie gut ist der Netgear Orbi Mesh-Router wirklich?

Mesh WLAN-Router
Produkt Vorteile Nachteile
Netgear Orbi Mesh Router im Test
  • Einfache Installation als Router
  • Zahlreiche Anschlüsse
  • Große WLAN-Abdeckung
  • Hoher Preis
  • Einrichtung als Access-Point kompliziert
  • Kindersicherung schwer einzustellen
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Der Leistungsanspruch im Heimnetzwerk wird immer größer. Videostreaming in Ultra HD, Virtuelle Realität und hochauflösende Online-Spiele ohne wahrnehmbare Verzögerung sollen bald in fast jedem Haus möglich sein.

Wenn Du keine solchen hohen Ansprüche hast, aber Dein WLAN nur langsam oder mit Abbrüchen läuft, ist ein Mesh-System ebenfalls eine mögliche Lösung. Diese Art Super-WLAN-Repeater versprechen eine drahtlose Verbindung auf ganz neuem Niveau.

Was der Netgear Orbi, ein prominenter Vertreter dieser Systeme, zu leisten im Stande ist, welche Vor- und Nachteile sich ergeben und welche Alternativen Du hast, erfährst Du in unserem Ratgeber.

Was ist der Netgear Orbi?

Hinter dem Namen Netgear Orbi verstecken sich fünf verschiedene Konfigurationen, für die der Hersteller eine WLAN-Abdeckung zwischen 200 und 375 qm Wohnfläche verspricht. Diese Angaben verstehen sich natürlich nur als "bis zu", da es immer auf die baulichen und sonstigen Gegebenheiten ankommt.

Er besteht meistens aus zwei einzelnen Geräten, einem WLAN-Router und einem Satelliten. Die größte Abdeckung besitzt ein System, welches einen zusätzlichen Satelliten bereit hält. Für eine noch größere WLAN-Abdeckung kannst Du weitere Satelliten installieren.

Der Aufbau der Gerätenamen ist recht einfach: Er setzt sich immer aus RB, dann einem "R" für Router oder "S" für Satellit und anschließend der Serie (20, 40 oder 50) zusammen. Du kannst zwischen einem RBR20, RBR40 und RBR50 als WLAN-Router wählen. Als Satellit stehen entsprechend der RBS20, RBS40 und RBS50 zur Verfügung.

Der RBR50 ist der Top-Router mit zwei 5 GHz-Frequenzbändern mit 1733 und 866 MBit/s sowie einem 2,4 GHz-Band mit 400 MBit/s. Tri Band liefert der RBR40 ebenfalls, erreicht dabei allerdings beim 5 GHz-Band nur zwei mal 866 MBit/s und muss zudem auf den USB-Anschluss verzichten.

Der RBR20 entspricht der selben Spezifikation, hat allerdings nur einen statt drei LAN-Anschlüsse. Die Satelliten entsprechen natürlich der entsprechenden WLAN-Konfiguration, sodass Du immer den passenden Satelliten zum Router nutzen solltest, um die maximale Geschwindigkeit zu erreichen.

Der RBS50 besitzt vier LAN-Anschlüsse und einen USB-Port, während der RBS20 und RBS40 ausschließlich über zwei LAN-Ports verfügen. Eine Besonderheit stellt der RBW30 dar. Er entspricht den WLAN-Spezifikationen der beiden kleineren Satelliten, besitzt allerdings keine LAN-Anschlüsse. Dafür kannst Du ihn platzsparend in einer Steckdose installieren.

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Wie funktioniert ein Mesh-System?

Es gibt keine einheitliche Definition, was ein Mesh-System ist und wie es funktioniert. Es geht aber in jedem Fall über ein einfaches Repeater-System, welches einzeln oder sternförmig an einem Router angeschlossen wird, deutlich hinaus.

Der Netgear Orbi wird an einem DSL-Modem oder einem bestehenden Modemrouter angeschlossen und baut ein eigenständiges WLAN-Netz auf. Die Kommunikation zwischen dem Netgear-Router und seinen Satelliten wird immer mit dem schnellsten WLAN ac hergestellt. Dieses erreicht also je nach Modell 866 beziehungsweise 1733 MBit/s.

In Richtung der Endgeräte werden zwei weitere WLAN-Netze mit 866 MBit/s im WLAN ac und mit 400 MBit/s im WLAN n (2,4 GHz) aufgebaut. Zwar gibt es eine theoretische Grenze bei der Anzahl der Satelliten, doch praktisch ist diese selbst bei sehr großen Häusern kaum erreichbar.

Zwischen dem Router und den Satelliten ist ein Wechsel jederzeit der Signalquelle möglich. Das Endgerät verbindet sich automatisch immer mit dem stärksten Signal.

Vor- und Nachteile des Netgear Orbi

Mit dem Mesh-System Orbi hat Netgear einige Krankheiten des herkömmlichen WLAN-Repeaters beseitigt. Bei diesen verbindet sich Dein Laptop, Smartphone oder Tablet beim Einloggen mit dem stärksten Signal, verbleibt dann aber dort solange, bis dieses komplett abreißt.

Dadurch bist du beispielsweise noch mit dem Router verbunden, obwohl dass Signal sehr schwach ist und der Repeater ein weit besseres bereit stellt. Um davon zu profitieren, müsstest Du also die Verbindung manuell trennen und neu aufbauen. Das kann auf die Dauer sehr störend sein.

Beim Netgear Orbi klappt der Wechsel zwischen dem Router und den Satelliten sehr schnell und vollautomatisch. Du merkst also nicht, dass sich Dein Endgerät mit dem WLAN eines anderen Orbi-Gerätes verbindet.

Da insgesamt drei WLAN-Netze aufgebaut werden und Netgear dabei auf den aktuellsten WLAN ac-Standard setzt, läuft die Verbindung sehr flott und ist äußerst stabil. So wird im 5 GHz-Frequenzband Multi User MIMO unterstützt. Gegenüber älteren Standards ist damit die gleichzeitige Kommunikation mit mehreren Endgeräten über mehrere Streams möglich.

Das sorgt neben einer schnellen Verbindung für eine sehr niedrige Latenz, wodurch modernste Anwendungen wie Virtuelle Realität möglich werden. Die Geschwindigkeit reicht für das Streaming von UHD-Inhalten aus dem Heimnetz sowie anspruchsvollste Online-Spiele locker aus. Ist der Internetanschluss ebenfalls ausreichend flott, ist dies natürlich im Zusammenspiel mit dem Internet ebenfalls möglich.

Die bei den meisten Satelliten vorhandenen LAN-Anschlüsse erweitern zudem die Einsatzmöglichkeiten. So lassen sich beispielsweise Smart TVs, Receiver oder Netzwerkspeicher bequem an verschiedenen Orten ins Netzwerk einfügen, ohne dass sie selber WLAN-fähig sind.

Und gibt es auch Nachteile?

Dennoch gibt es einige Nachteile. Die Kosten für das Mesh-System sind deutlich höher als für einen herkömmlichen Repeater. Zudem wirst Du, da die meisten Telefonanschlüsse heutzutage über das Internet realisiert werden, immer mindestens zwei Router benötigen. Dem Netgear Orbi fehlt eine integrierte Telefonanlage.

Du solltest beachten, dass Du mit dem Netgear Orbi und Deinem eigentlichen Router zwei Netzwerke aufbaust. Hast Du am Router Deines Internetanbieters beispielsweise einen PC per LAN-Kabel oder einen Drucker angeschlossen, können diese Geräte nicht mehr mit Deinen WLAN-Geräten kommunizieren.

Damit Du weiterhin beispielsweise über Dein WLAN-Laptop und Deinen LAN-PC den gleichen Drucker nutzen kannst, müssen alle Geräte an den Netgear Orbi angeschlossen werden. Dabei ist es egal, ob dafür der Router oder ein Satellit genutzt wird.

Die andere Möglichkeit besteht darin, dass der Netgear Orbi in den Modus "Access Point" umgestellt wird. Dann ist der herkömmliche Router der Verwalter und alle Geräte können untereinander kommunizieren. Dann ist die Einrichtung allerdings für Laien recht kompliziert.

Einen Nachteil solltest Du ebenfalls niemals vergessen. Beim WLAN handelt es sich um eine drahtlose Verbindung, die eben durch Störeinflüsse behindert werden kann. Das sind natürlich vor allem die WLAN-Netze der Nachbarn, wobei das 5 GHz-Band noch recht wenig genutzt wird.

Beim 2,4 GHz-Band sind es weiterhin Funkstörer wie Mikrowellengeräte, Babyphones, Funktastaturen und -mäuse sowie Schnurlostelefone. Das 5 GHz-Band hat eine geringere Reichweite, sodass auf eine höhere Sendeleistung gesetzt wird. Zudem durchdringt es physische Widerstände nicht so gut.

Eine Verbindung per LAN-Kabel ist damit im Zweifel immer stabiler und schneller als WLAN.

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Andere Mesh-Systeme und sonstige Alternativen

Neben verschiedenen anderen Mesh-Systemen mit einer ähnlichen Funktionsweise hat AVM eine andere Lösung entwickelt. Der deutsche Hersteller, der für allem für seine Routerserie Fritz!Box bekannt ist, hat eine Reihenschaltung von Repeatern entwickelt.

Diese war früher nicht möglich. Dadurch konntest Du zwar einen Repeater nutzen. Hat der seine maximale Reichweite erreicht ging es allerdings nicht weiter. Jetzt lassen sich weitere dahinter schalten.

Empfehlenswert für dieses System ist der FRITZ!WLAN Repeater 1750E, der für die Kommunikation ebenfalls mehrere WLAN-Netze im 2,4 und 5 GHz-Frequenzband aufbaut und damit eine gute Verbindung verspricht.

Der Vorteil ist, dass immer eine aktuelle Fritz!Box als Zentrale dient und kein zweiter Router benötigt wird. So ist die Einrichtung via WPS möglich und für alle Fälle ausreichend. Zudem erhöht sich die WLAN-Reichweite deutlich. AVM verspricht, dass sich das Signal den schnellsten Weg durch die verschiedenen Geräte sucht.

Die große Schwäche eines Repeaters bleibt hier allerdings bestehen. Ist eine Verbindung beispielsweise zum Router aufgebaut, werden die Repeater solange ignoriert, bis die Verbindung komplett zusammenbricht.

Eine stabilere, schnellere Verbindung innerhalb der Bereiche, wo bisher schon WLAN verfügbar war, ist damit also nicht zu erwarten.

Eine andere Alternative ist der Einsatz von Powerline-Adaptern. Das ist vor allem dort sinnvoll, wo es kein oder nur ein sehr beschränktes Durchkommen für ein WLAN-Signal gibt. Das ist beispielsweise bei Kellerdecken der Fall.

Wenn Du einen Router im Kellergeschoss installieren musst, kannst Du an diesen einen Powerline-Adapter anschließen. Den anderen installierst Du dann in einen anderen Raum im Haus. Wenn dieser ein integriertes WLAN-Modul enthält, spannt es selber ein WLAN-Funknetz auf.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, dort einen Router anzuschließen. Mit diesem hast Du den Vorteil, dass Du Deine Telefone nicht im Keller anschließen musst. Du installierst dort ein einfaches DSL-Modem ohne integrierten Router. Die Einrichtung ist dann etwas komplizierter als beim Einsatz eines Routers mit integriertem Modem.

Natürlich kannst Du an den zweiten Powerline-Adapter ebenso einen Netgear Mesh anschließen oder einen herkömmlichen Router und einen Netgear Mash.

Für alle Eigentümer, die ihr Haus oder ihre Wohnung lange behalten wollen, gibt es zudem die Möglichkeit, eine komplette Heimnetzverkabelung vorzunehmen. Dort werden herkömmliche LAN-Kabel wie Stromkabel entweder in der Wand oder in einem speziellen Kabelschacht verlegt.

An die entsprechenden LAN-Dosen lässt sich dann ein WLAN-Access Point installieren, der ein eigenes WLAN aufbaut. Hier ist allerdings ebenfalls kein unterbrechungsfreier Wechsel zwischen den verschiedenen WLANs möglich. Für alle Geräte, die per LAN angeschlossen werden können, ist dies dafür die stabilste und schnellste Verbindung.

Fazit

Insgesamt ist der Netgear Orbi, der mittels Wi-Fi Protected Setup (WPS) einfach miteinander und mit Endgeräten verbunden wird, eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber herkömmlichen Repeatern. Es bietet Dir eine gute Möglichkeit, Dein Heimnetzwerk zukunftsfähig zu machen.

WLAN ist letztlich allerdings immer störanfällig und weniger stabil als eine feste Verkabelung. Überall, wo dies möglich ist, sollte deshalb eine LAN-Lösung zum Beispiel durch eine Heimverkabelung bevorzugt werden.

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