WLAN-Störsender
Erlaubt oder nicht?

Schlechter WLAN-Empfang

Störsender – das Wort klingt erstmal nach etwas Illegalem. Und in der Tat ist es nicht immer zulässig, einen Störsender zu betreiben, um zum Beispiel komplette WLAN-Verbindungen lahmlegen zu können. Aber es gibt auch legale Anwendungsmöglichkeiten.

Was ist ein WLAN-Störsender?

Ein Störsender funkt auf der gleichen Frequenz wie das zu störende Signal. Sendet der Störsender sein Signal allerdings deutlich stärker, macht er das ursprüngliche Signal unbrauchbar – und damit die Kommunikation schwerer bzw. unmöglich.

Im WLAN bedeutet das, der Austausch der Datenpakete funktioniert nur eingeschränkt oder gar nicht mehr und der eigentliche Datenstrom kann nicht mehr korrekt zusammengesetzt werden. Das kann bei Geräten, die sicherheitsrelevante Aufgaben erfüllen, ein durchaus kritisches Problem sein.

Störsender sind in der Funktechnologie aber etwas völlig Normales. Als zum Beginn des 20. Jahrhunderts die Anzahl der Sender massiv anstieg, sorgten Maschinen die nicht gut abgeschirmt waren für eine Störung des Rundfunksignals. Aber auch heute behindern sich WLAN-Netze die auf dem gleichen Funkkanal dicht beieinander senden teilweise gegenseitig. Das Problem ist allerdings nicht so drastisch, dass der komplette Datenverkehr zum Erliegen kommt.

Anwendungsbeispiele für WLAN-Störsender

So ein WLAN-Störsender lässt sich natürlich prima verwenden, um den Nachbarn in die Verzweiflung zu treiben. Gut funktionierende WLAN-Netze lassen sich mit einem Störsender problemlos lahmlegen. Das kann ja ein kurzfristiger netter Spaß sein, aber selbst in privaten Haushalten kann es durch den Einsatz von Smart-Home-Systemen die zur Steuerung auf ein funktionierendes WLAN angewiesen schon zu großen Problemen führen. Und damit ist nicht nur der Ärger des Nachbarn gemeint, auch strafrechtliche Konsequenzen drohen bei einem illegalem Betrieb eines Störsenders.

Es gibt aber durchaus auch Anwendungsfälle, bei denen ein WLAN-Störsender eine nützliche Sache sein kann. Die Justizvollzugsanstalt wäre ein solcher Fall. Da sich Smartphones auch als WLAN-Router umfunktionieren lassen, kann ein Besucher so für jeden in Reichweite einen Internetzugang zur Verfügung stellen.

Der Besitz von Störsendern ist nicht pauschal verboten. Der Betrieb ist allerdings, wenn überhaupt, nur Behörden und in besonderen Fällen erlaubt. Das gilt nicht nur für WLAN-Störsender (WLAN Jammer), sondern auch für Handy- oder Bluetooth-Blocker. Casinos und Spielhallen kämpften lange mit der Manipulation der Spielautomaten mit Mobiltelefonen. Es wäre für die Betreiber der Casinos ein berechtigtes Interesse, ein solches Gerät einzusetzen – solange außerhalb des Gebäudes keine andere Kommunikation gestört wird.

Es müssten also viele Geräte mit möglichst geringer Reichweite eingesetzt werden, damit die Außenwelt von den Störsendern nicht beeinflusst wird. Das treibt den Kostenaufwand natürlich nach oben.

Wo können WLAN-Störsender gekauft werden?

Da der Betrieb solcher WLAN-Störsender in Europa verboten ist, sind natürlich die Bezugsquellen rar gesät. In deutschen Online-Shops sind diese also nicht einfach so erhältlich. Bei der Suche nach WLAN-Störsendern finden sich zwar diverse Online-Shops, die auf den ersten Blick auch einen seriösen Eindruck machen und in deutscher Sprache daherkommen.

Die Texte lesen sich allerdings ziemlich holprig und komme vermutlich aus einem automatischen Übersetzungsprogramm. Auch bei der Recherche nach einer Adresse oder Herkunft des Shops finden sich nur selten Informationen. Ein Impressum mit den Daten des Unternehmens findet sich auf keiner dieser Seiten. Unser Tipp: Finger weg!

Da der Betrieb eines Störsenders (egal ob für WLAN oder Handysignale) hierzulande nicht erlaubt ist, ist das Risiko recht hoch, für sein Geld keine Ware zu erhalten. Und von einem Händler aus fernen Ländern sein Geld zurück zu erhalten, der nicht mal eine Anschrift auf der Webseite ausweist, dürfte ein aussichtloses Unterfangen sein.

WLAN-Störsender selber bauen

Für Elektrobastler mit etwas Erfahrung ist der Bau eines Störsenders keine große Hürde. Zu diesem Zweck gibt es durchaus Anleitungen im Netz. Wer suchet, der findet. Schon ein kleiner Einplatinenrechner wie der Raspberry Pi genügt, um in Kombination mit einer Pringles-Dose per WLAN ferngesteuerte Drohnen vom Himmel zu holen. 2004 würde im WLAN-Standard IEE 802.11b eine Lücke entdeckt. Diese Lücke ermöglichte es mit einem normalen Laptop und einem WLAN-Adapter alle WLAN-Netzwerke in der Umgebung lahmlegen zu können.

Da aber auch die Nutzung eines selbstgebauten WLAN-Störsenders nicht legal ist, raten wir an dieser Stelle sowohl vom Kauf wie auch vom Selbstbau ab.

vgwort

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