Tenda Nova MW3 im Test
Wie gut ist das Einsteigermodell von Tenda?
Produkt | Vorteile | Nachteile |
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Meine Bewertung | Preis auf Amazon prüfen |
Um die Reichweite des WLANs zu erweitern, konnte bisher zu einem Repeater gegriffen werden. Der aktuelle Trend ist aber Mesh-WLAN, mit dem nicht nur die Reichweite erhöht werden kann, sondern auch die Geschwindigkeit gleichbleibend hoch ist. Wir haben uns das Mesh WLAN System Nova MW3 vom Hersteller Tenda einmal näher angesehen.
Was bringt ein Mesh-WLAN?
Das Problem an WLAN-Repeatern ist die Halbierung der Übertragungsrate bei jedem Übergabepunkt. Sendet der Router mit 54 Mbit, kommen bei der Weiterleitung über 2 Repeater nur, rein rechnerisch, 13 Mbit an. Ein Mesh-WLAN hat dieses Problem nicht, denn es arbeitet anders.
Ein Mesh-WLAN besteht aus einer Basisstation und den Satelliten. Es ermöglicht eine Erweiterung des Funknetzwerkes mit einer gleichbleibenden Übertragungsgeschwindigkeit. In einem Mesh-WLAN verbinden sich die einzelnen Komponenten selbständig und synchronisieren ihre Einstellungen. Auch ein nahtloser Übergang zwischen den einzelnen Empfangsbereichen wird ermöglicht, das Smartphone muss sich also auf dem Weg vom Keller ins Dachgeschoss nicht neu verbinden.
Besonders bei geschwindigkeitsintensiven Anwendungen wie z.B. dem Streamen von hochauflösendem Video kann ein Mesh-WLAN seine Stärken ausspielen.
Video-Testbericht
Wir haben das Tenda Nova System Mesh-System auf Herz und Nieren geprüft und dabei die Kamera laufen lassen. Herausgekommen ist ein siebenminütiges Video, in dem wir viele Funktionen im Detail erläutern.
Lieferumfang des Nova MW3
Im Karton des Tenda-Systems befinden sich
- Zwei Mesh-Stationen
- die zugehörige Stromversorgung
- ein (in manchen Fällen zu kurzes) Netzwerkkabel und
- eine in mehreren Sprachen gehaltene Bedienungsanleitung.
Funktionsumfang des Tenda Nova MW3 Systems:
- WLAN Abdeckung bis zu 200m²
- AC1200 Dual-Band Geschwindigkeiten mit automatischer Frequenzwahl
- 867 MBit/s bei 5 GHz und 300 MBit/s bei 2,4 GHz
- Autopath-Selection für nahtlosen Übergang im ganzen Wohnraum
- Ethernet-Backhaul für noch höhere WLAN Geschwindigkeiten
- 2x Ethernet-Port pro Mesh Station
- IEEE 802.11v & IEEE 802.11r kompatibel sowie ALEXA
- Bis zu 6 Stationen aneinenader schaltbar für bis zu 600m² WLAN Abdeckung
- QoS, Gastnetzwerk und Jugendschutz
- Steuerbar per Tenda WiFi App
Mesh WLAN - Basisstation und Satellit
Die beiden Stationen sind mit ihren knappen 180g pro Station pure Fliegengewichte und bieten ein modernes Design in schlichtem Weiß. Beide sind baugleich und so ist es egal, welche als Basis oder als Satellit eingesetzt wird.
Sollen die Stationen nicht einfach auf der Fensterbank oder auf dem Schrank stehen, gibt es an der Unterseite auch Bohrungen für die Wandmontage. Passendes Befestigungsmaterial liegt der Packung aber leider nicht bei.
Auf der Rückseite befindet sich der Stromanschluss und zwei LAN-Ports. Einer der beiden Ports dient zusätzlich als WAN-Port, für die Netzwerkverbindung zum Router.
Auch an einen Reset-Knopf wurde gedacht, damit die Stationen wieder auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden können.
Inbetriebnahme des Nova MW3 Mesh-WLAN
Starten wir also mit der Mission unser Mesh-WLAN in Betrieb zu nehmen. Zusätzlich zur Hardware wird noch ein Smartphone mit der passenden App „Tenda WiFi“ benötigt. Diese ist im jeweiligen App-Store für Android und iOS erhältlich. Eine Einrichtung über den Browser, wie man es von einem Router kennt, gibt es nicht.
Wichtig: Das WLAN am Router sollte bereits vor Inbetriebnahme deaktiviert werden.
Wie oben erwähnt, sind beide Stationen baugleich. Welche also als Basis und zum Anschluss für den Router verwendet wird, ist also egal. Mit beiliegenden Netzwerkkabel wird die Basis über den WAN-Port mit dem Router verbunden, danach kann die Stromversorgung hergestellt werden.
Für die Ersteinrichtung aktiviert die Basisstation nun ein eigenes WLAN. Dessen Name (SSID) und Zugangskennwort sind auf der Unterseite vermerkt. Beim ersten Start der App fordert diese dazu auf, sich mit dem WLAN der Basis zu verbinden. Das funktioniert nach der Auswahl des richtigen Netzwerks und der Eingabe des Kennworts problemlos und direkt danach bietet die App an, die WLAN-Einstellungen anzupassen.
Durchaus sinnvoll, denn: Wird das WLAN der Basisstation mit den exakt gleichen Einstellungen eingerichtet (Name und Kennwort), wie es bereits das WLAN des Routers war, muss nicht jedes Gerät im Haushalt eingerichtet werden. Das kann bei vielen Smartphones, Tablets, Fernsehern, Spielekonsolen, Küchenmaschinen etc. nämlich ganz schön in Arbeit ausarten.
Die Bedienung der App ist gut gelungen und erklärt sich beinahe von selbst. Nach den ersten Schritten ist es dann an der Zeit, auch den Satelliten einzurichten. Hier ist, bis auf die Suche nach einem geeigneten Platz und dem Herstellen der Stromversorgung, gar kein Aufwand nötig.
Der Satellit startet, findet das von der Basis bereitgestellte WLAN, handelt die Zugangsdaten aus und verbindet sich automatisch. Die LED an der Vorderseite zeigt den aktuellen Betriebszustand an. Blinkt diese grün, startet die Station oder sucht ihre Basis. Ein durchgehendes, grünes Leuchten signalisiert „Alles in Butter“, bei einer roten LED stimmt irgendwas nicht.
Dies alles wird auch visuell in der App dargestellt. Sobald sich der Satellit in das Mesh-WLAN eingeklinkt hat, erscheint dieser auch Icon in der App.
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Reichweite und Übertragungsraten
Kommen wir zum eigentlichen, wirklich wichtigen Aspekt: Was bringt das System in der Praxis?
Szenario: Eine 100 Quadratmeter-Wohnung im ersten Stockwerk. Der Standort der Basisstation befindet sich auf der Rückseite des Hauses. Der Satellit befindet sich auf der Vorderseite.
Gemessen wurde jeweils vor der Haustür. Die Messergebnisse mit dem WLAN des Routers (Unitymedia ConnectBox) lieferten in der Wohnung launige 96 Mbit, aber nur noch gerade so brauchbare 17 Mbit vor dem Haus. Dies ließ sich durch den danach erfolgten Einsatz des Mesh-Systems nur auf ca. 20 Mbit erhöhen.
Da sich der Mesh-Satellit zur Messung aber genau über uns befand, vergrößerten wir den Abstand dazu. In einer Entfernung von 10 Metern zur Hauswand ließ sich die Übertragung bereits auf 22 Mbit erhöhen. Eine weitere Entfernung von 20 und 30 Metern brachte keinen Unterschied – die Geschwindigkeit pendelte sich bei beiden Entfernungen auf ca. 30 Mbit ein.
Auf dieser Entfernung kam nur noch ein sehr schwaches WLAN-Signal vom Router an, während das Mesh-System konstant 30 Mbit liefern konnte. Die Abdeckung in der Wohnung selbst lässt keine Wünsche offen. Ist der Satellit möglichst nah am Garten positioniert, lassen sich auch dort gute Übertragungsraten erreichen.
Hier gibt es durch die ideale Positionierung natürlich auch Optimierungspotential.
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Komfortfunktionen des Nova MW3 Mesh-WLAN
Wenn bisher Komfortmerkmale eines Routers wie ein Gästenetzwerk oder eine Kindersicherung (zeitlich beschränkter Zugang für den Nachwuchs) eingesetzt wurden, muss auch darauf beim Nova MW3 nicht verzichtet werden. Beide Funktionen sind problemlos in der App konfigurierbar.
Auch unerwünschte WLAN-Mitbenutzer lassen sich quasi per Fingerwisch aus dem Netzwerk werfen.
Ein LAN-Port an den Stationen ist für die Verbindung zum Router eigentlich ausreichend, warum verfügen die Geräte dann gleich über zwei davon? So lassen sich z.B. Drucker oder auch die Spielekonsole bequem per Kabel mit dem Netzwerk verbinden, aber auch die Vernetzung beider Stationen über ein Netzwerkkabel ist möglich. Dadurch wird die Geschwindigkeit des Funknetzwerks noch einmal gesteigert. Wer kein Kabel verlegen möchte, kann zu diesem Zweck auch zu Powerline-Adaptern greifen.
Smart mit Alexa
Das Nova Mesh-Wlan lässt sich über Amazon Alexa auch per Sprachbefehl steuern. Ausprobieren konnten wir das das nicht, da der passende Skill derzeit nur als englischsprachige Version erhältlich ist und sich nicht für eine „deutsche“ Alexa installieren lässt.
So lässt sich das WLAN für die Kinder auf Zuruf abschalten oder das Gast-WLAN aktivieren. Für Vergessliche ist auch ein Vorlesen des Passwortes möglich.
Technische Details
Für alle technikverliebten Geeks kommen hier alle technischen Spezifikationen:
Hardware Eigenschaften
Kategorie | Bezeichnung |
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Standard | IEEE802.3, IEEE802.3u |
Anschlüsse | 2x Ethernet-Port pro Mesh-Station. WAN und LAN-Port sind an der primären Mesh-Station. An der weiteren Mesh-Station fukntionieren beide Ports als LAN-Ports |
Antennen | 2x3dbi interne Dual-Band Antennen |
Tasten | 1x Reset-Taste |
Leistung | Eingangsleistung: 100-240V - 50/60Hz |
Abmessungen | 90 x 90 x 90mm |
WLAN Eigenschaften
Kategorie | Bezeichnung |
---|---|
WLAN Standard | IEEE 802.11ac/a/n 5 GHz IEEE 802.11b/g/n 2,4 GHz |
WLAN Frequenzen | 2,4 GHz: 2400 MHz - 2482 MHz 5 GHz: 5150 MHz - 5250 MHz oder 5725 MHz - 5825 MHz |
Datenraten | 5 GHz: Bis zu 867 MBit/s 2,4 GHz: Bis zu 300 Mbit/s |
Frequenzen | Simultanes Dual-Band 2,4 GHz & 5 GHz |
Basisfunktionen | SSID Broadcast, Beamforming |
WLAN Sicherheit | Mixed WPA/WPA2-PSK (voreingestellt) |
WLAN Roaming | Erfüllt IEEE802.11v/r |
Softwarefunktionen
Kategorie | Bezeichnung |
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Internetverbindungstyp | PPPoe, Dynamische IP, Statische IP, WLAN Bridge Mode |
DHCP Server | DHCP Server, DHCP Client List |
Virtueller Server | Portweiterleitung, UPnP |
QoS | Unterstützt Smart QoS |
Firewall | Verbietet UDP Flood-Attacken Verbietet TCP Flood-Attacken Verbietet ICMP Flood-Attacken |
DNS | Unterstützt manuelle DNS Servereinstellungen |
VPN | IPsec pass through PPTP pass through L2TP pass through |
Weiteres | Jugendschutz Gastnetzwerk Online Firmware Aktualisierung Zurücksetzen auf Werksteinstellungen |
Setup-Anforderungen | Ein mobiles Gerät mit Android 4.0 und höher oder iOS 8 und höher |
Weiteres
Kategorie | Bezeichnung |
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Temperatur | Betriebstemperatur: 0°C bis 40°C Lagertemperatur: -40°C bis 70°C |
Feuchtigkeit | Feuchtigkeit im Betrieb: 10% ~ 90% RH nicht kondensierend Lagerfeuchtigkeit: 5% ~ 90% RH nicht kondensierend |
Zertifikate | FCC, CE, RoHS, EAC, IC |
Verpackungsinhalt | 2x identische Mesh-Stationen 2x Netzteil 1x Schnellstartanleitung 1x Ethernet-Kabel |
Fazit
Das Design des Nova MW3 ist schlicht und modern, die Einrichtung und Bedienung stellt auch Techniklaien durch die gute Benutzerführung in der App vor keine allzu schwierigen Herausforderungen. In der täglichen Nutzung stellten wir keine Aussetzer oder Übertragungsprobleme fest und das WLAN war auch in der hintersten Ecke der Wohnung gewohnt schnell.
Das Preis/Leistungsverhältnis geht für ein echtes Mesh-System mehr als in Ordnung. Es ist sowohl mit zwei als auch mit drei Satelliten bei Amazon erhältlich. Insgesamt lassen sich bis zu sechs Stationen gleichzeitig einsetzen.
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