WLAN Gastzugang
So klappt die Einrichtung mit 3 Klicks
Wenn Gäste vorbeikommen, folgt nach der Frage "Wie geht es Dir?" häufig direkt "Wie lautet Ihr WLAN-Passwort?". Dem freundlichen Gastgeber ist jedoch wahrscheinlich nicht klar, dass diese Informationen preiszugeben ein potenzielles Netzwerksicherheitsrisiko darstellt. Beispielsweise können Gäste versehentlich ein Schadprogramm herunterladen oder ein bereits infiziertes Telefon oder einen Laptop mit dem Netzwerk verbinden. Viele Schadprogramme können sich über ein lokales Netzwerk ausbreiten. Wenn ein infiziertes Gerät mit Ihrem WLAN verbunden ist, versucht es, alle Bereiche in seiner Reichweite zu kontaminieren.
Was ist ein WLAN Gastzugang?
Es ist möglich, sowohl gastfreundlich als auch sicher zu sein - indem Sie Gast-WLAN einrichten. Ein WLAN-Gastnetzwerk ist im Wesentlichen ein separater Zugriffspunkt auf Ihrem Router.
Alle Ihre Heimgeräte sind über den gleichen Zugang mit Ihrem Router und darüber als Netzwerk verbunden. Das Gastnetzwerk stellt einen anderen Punkt dar, der den Zugriff auf das Internet ermöglicht, jedoch nicht auf Ihr Heimnetzwerk. Wie der Name schon sagt, können Gäste eine Verbindung herstellen. Auch für Kinder eignet sich die Einrichtung eines WLAN Gastzugangs.
Ein Gastnetzwerk ist eine Win-Win-Situation: Freunde und Bekannte verlieren nicht den Kontakt zur Außenwelt, und Ihre Daten werden nicht gefährdet. Malware, die auf dem Smartphone eines Gastes gelandet ist, kann nicht in Ihr Familienfotoarchiv oder andere wichtige Dateien gelangen.
Wie funktioniert es? Was benötigt man dafür?
Protokolle und Pushnachrichten
Auch wenn der WLAN Gastzugang durch ein Passwort geschützt und sicher vom Heimnetzwerk getrennt ist, kann es nützlich sein, zu wissen, wer den Gastzugang nutzt oder genutzt hat. Die Übersichtsseiten der meisten Router bieten eine Übersicht darüber, welche Geräte auf den Gastzugang zugreifen.
Alle Router legen außerdem Protokolle über sämtliche Vorgänge im Netzwerk an und speichern diese. Diese Protokolle sind für Sie als Netzwerkinhaber jederzeit einsehbar. Wenn es Ihnen nur um den WLAN Gastzugang geht, können Sie sich ohne Weiteres die entsprechenden Protokolle anzeigen lassen. Meist halten die Router fest, welches Endgerät sich wann auf welcher Frequenz des WLAN Gastzugangs ein- und ausgeloggt hat. Außerdem wird genau festgehalten, wann der Gastzugang genutzt wurde. Die entsprechenden Endgeräte können über Gerätenamen, IP-Adresse oder MAC-Adresse identifiziert werden. Um die entsprechenden Protokolle einsehen zu können, müssen Sie nicht zwingend auf den Router zugreifen. Sie können sich die Systemprotokolle per E-Mail zuschicken lassen. Diesen Dienst starten Sie einfach über das Menü Ihres Routers.
Client Isolation: Gäste kommen nicht ins LAN
Die erste Art der Isolierung hält Gastbenutzer vom privaten LAN fern. Das heißt, ein Gastbenutzer kann weder mit dem Ethernet verbundene Geräte noch Wi-Fi-Geräte sehen, die an einem privaten Wi-Fi-Netzwerk angemeldet sind. Dies verhindert, dass Gäste auf Dateien auf einem NAS-Gerät (Network Attached Storage) zugreifen oder auf einem Netzwerkdrucker drucken können. Isolierte Gäste können auf das Internet zugreifen, sie können einfach kein Gerät im privaten LAN erreichen.
Was sind Möglichkeiten zur Einschränkung?
Bei einigen Routern können Sie Bandbreitenbeschränkungen oder Inhaltsbeschränkungen für Ihr Gastnetzwerk festlegen. Kurz gesagt, ein Gastnetzwerk bietet Ihnen mehr Kontrolle und Sicherheit. Bandbreitenbeschränkungen schützen Sie davor, dass Ihre Verbindung überstrapaziert wird. Inhaltsbeschränkungen machen vor allem Sinn, wenn der Gastzugang durch Kinder genutzt wird.
Automatischer IP Bezug
Geräte im Gastnetzwerk müssen so konfiguriert sein, dass IP-Einstellungen automatisch über DHCP abgerufen werden können. Alle an den Router angeschlossenen Computer, Smartphones und anderen Netzwerkgeräte benötigen spezielle IP-Einstellungen, die automatisch vom DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol) des Routers zugewiesen werden, um zu kommunizieren. Dazu müssen die IP-Einstellungen des Geräts so konfiguriert werden, dass IP-Einstellungen automatisch bezogen werden (DHCP-Client).
WAN Anschluss und Routerkaskade
Wenn Sie einen zweiten Router haben - auch ein älteres, bereits ausgemustertes Modell eignet sich - können Sie die Sicherheit für Ihr Heimnetzwerk weiter erhöhen. Durch eine Routerkaskade mithilfe eines WAN Anschlusses lassen sich noch mehr Endgeräte getrennt voneinander benutzen.
Was sind die Vorteile?
Sicherheit Heimnetz wird nicht gefährdet
Gast-WLAN-Netzwerke schützen das primäre Netzwerk vor Malware, die sich andernfalls auf andere Computer ausbreiten könnte. Sollte ein Gast ein infiziertes Gerät mitbringen, verfügen Ihr Heimnetzwerk und Ihre Computer über eine zusätzliche Sicherheitsebene.
Unsere Computer, Smartphones und Smarthome-Geräte enthalten viele persönliche Informationen. Wenn ein Gast ein Programm oder eine Datei, die Malware enthält, versehentlich in Ihrem primären Heimnetzwerk herunterlädt, sind Ihre vertraulichen persönlichen Daten möglicherweise gefährdet. Ein Gastnetzwerk hält alle schädlichen Cyberbedrohungen für das Gastnetzwerk durch Zugriffsbeschränkungen im Zaum. Dadurch wird die Verbreitung von Malware und anderen böswilligen Cyberbedrohungen in Ihrem primären Heimnetzwerk verhindert, Ihre vertraulichen Dokumente und Dateien werden geschützt und insgesamt die WLAN-Sicherheit erhöht.
Das Passwort: Möglicherweise haben Sie ein kompliziertes Passwort, um Ihr Hauptnetzwerk zu schützen. Für Ihr Gast-WLAN können Sie ein einfacheres Passwort erstellen, das Sie ganz einfach teilen können. Sie können das Kennwort regelmäßig ändern, ohne dass dies Auswirkungen auf alle Geräte in Ihrem Heimnetzwerk hat, die eine Verbindung zum primären Netzwerk herstellen.
Eingeschränkter Zugang: Mit einem Gast-WLAN-Netzwerk können Ihre Gäste streamen, surfen, ihre E-Mails abrufen und eine Verbindung zum Internet herstellen. Gleichzeitig haben sie nur eingeschränkten Zugriff auf die Daten und Geräte in Ihrem Netzwerk. Einige Experten empfehlen außerdem, Smart-Home-Geräte an das Gastnetzwerk anzuschließen. Wenn ein einfaches Smart-Home-Produkt gehackt wird, sind die Daten, die dem Hacker zur Verfügung stehen, auf Ihr Gastnetzwerk beschränkt. Das Gastnetzwerk fügt Ihrem primären Heimnetzwerk eine weitere Schutzstufe hinzu.
IoT Geräte
Im Übrigen ist ein Gast-WLAN-Netzwerk eine gute Idee, nicht nur, wenn Sie viele Freunde haben, sondern auch, wenn Sie viele intelligente Heimgeräte haben. Intelligente Fernseher, intelligente Teekannen, Videospielkonsolen und dergleichen benötigen ebenfalls eine Internetverbindung. Sie sind jedoch in der Regel weitaus anfälliger als Computer, auf denen die neuesten Updates installiert sind. Das bedeutet, dass Eindringlinge in Ihre anderen Geräte eindringen können, wenn sie mit dem Hauptnetzwerk verbunden sind.
Bei der Erwähnung von IoT Geräten sagen viele Experten, dass es keine Möglichkeit gibt, dass sie gehackt werden - doch sie werden mit Sicherheit gehackt werden können. Das Verbinden aller IoT-Geräte mit einem korrekt konfigurierten Gastnetzwerk anstelle des Hauptnetzwerks bietet zusätzlichen Schutz vor solchen Angriffen. Selbst wenn Cyberkriminelle eines der IoT-Geräte hacken, können sie nicht in Ihr Hauptnetzwerk eindringen und die darin enthaltenen Computer und Smartphones gefährden.
Sicher, eine intelligente Waschmaschine, die mit dem Gastnetzwerk verbunden ist, kann immer noch Mitglied eines Botnetzwerks werden und an DDoS-Angriffen oder Cryptocurrency Mining teilnehmen. In diesem Fall bleibt Ihr Computer mit Bankdaten und anderen vertraulichen Informationen jedoch sicher.
Wie funktioniert die Einrichtung eine Gast-WLANs?
Per Smartphone
Wenn es mit der Einrichtung des WLAN Gastzugangs schnell gehen muss, lässt sich dies per Smartphone realisieren - wenn der Hersteller des Routers eine entsprechende App anbietet. Wenn Ihr Smartphone per WLAN mit dem Router verbunden ist, gelangen Sie über die App ins Routermenü. Dort können Sie ganz einfach einen WLAN Gastzugang einrichten und aktivieren.
Am PC
In der Fritzbox einrichten, Aktivierung im Router Das Konfigurieren eines separaten Gastnetzwerks ist einfacher, als es sich anhört. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass Sie mit Ihrem WLAN-Router ein zusätzliches Netzwerk für Gäste einrichten können. Sie müssen lediglich die Einstellungen aufrufen und es aktivieren. Bei einigen Routern wird der Gast-WLAN-Zugang sofort aktiviert. Andere benötigen möglicherweise zusätzliche Anpassungen. Selbst wenn das Gastnetzwerk bereits aktiv ist, sollten Sie auf jeden Fall sicherstellen, dass es richtig konfiguriert ist:
- Legen Sie ein Passwort für das neue Netzwerk fest.
- Stellen Sie den Verschlüsselungstyp so ein, dass über WLAN übertragene Informationen nicht abgefangen werden können.
- Stellen Sie sicher, dass das Kontrollkästchen "Gästen den Zugriff auf lokale Netzwerkressourcen (oder ähnliches) erlauben" deaktiviert ist. Einige Router gehen die entgegengesetzte Richtung und aktivieren das Kontrollkästchen "Isolieren", um das Gastnetzwerk von Ihrem lokalen Netzwerk zu isolieren. Wenn Sie diese Option haben, wählen Sie sie aus.
- Deaktivieren Sie die Option "Zugriff auf Einstellungen (oder ähnliches) zulassen", wenn eine solche Option vorhanden ist.
Wie wird das Passwort sicher weitergegeben?
Auch der WLAN-Gastzugang sollte mit einem sicheren Passwort geschützt werden. Ein ungeschütztes WLAN ist stets gefährdet, von Dritten für illegale Aktivitäten genutzt zu werden. Grundsätzlich gelten für das Passwort für den Gästezugang die gleichen Regeln wie beim Hauptzugang: Ein sicheres Passwort wählen und dieses regelmäßig ändern.
Aber wie kommen Ihre Gäste nun am besten an das Passwort? Der sicherste Weg ist der Weg über WPS, weil so keine Notwendigkeit besteht, das Passwort öffentlich zu machen.
Andere Router bieten ausgefeilte Lösungen für die Passwortverteilung an Nutzer von Smartphones: Beispielsweise können QR-Codes erzeugt werden, die eingescannt werden müssen, um die Zugangsdaten zu erhalten.
Es ist auch möglich, die Zugangsdaten per NFC weiterzugeben. Wer es lieber altmodisch hat, kann die Informationen zum WLAN-Gästezugang einfach ausdrucken und in der Wohnung aushängen.
Mit oder ohne eigene Vorschaltseite?
Einige Router können bei der Anmeldung im WLAN-Gastzugang eine Vorschaltseite einblenden, zu der die Nutzer weitergeleitet werden, wenn sie sich am Gastzugang anmelden. Auf dieser Seite müssen sich die Nutzer des WLAN-Gastzugangs mit den Bedingungen des Anbieters einverstanden erklären, um das Wi-Fi zu nutzen.
Vor allem für gewerbliche Anbieter eines WLAN-Gastzugangs ist diese Möglichkeit interessant. Auf der Vorschaltseite kann natürlich schon für das Unternehmen geworben werden.
Gastzugang absichern und einschränken
Abhängig von der Hardware, die Sie zu Hause installiert haben, können Sie die Bandbreite einschränken, die Gäste nutzen können, die Zeiten, zu denen sie online gehen können, und sogar, was sie sich ansehen dürfen. In der Zwischenzeit bleibt Ihr Standardnetzwerk für den eigenen Gebrauch voll funktionstüchtig.
Verbindung mit Repeater
Wer einen WLAN-Repeater zu Hause hat, ist es gewohnt, dass das Netz in der kompletten Wohnung zugänglich ist. Dies gilt jedoch nicht automatisch auch für den Gastzugang. Der WLAN-Repeater verbindet sich nicht automatisch mit dem Gastnetzwerk. Doch über den normalen Verbindungsprozess können Sie auch den Gastzugang über den Repeater über den gesamten Bereich zugänglich machen.
Welche Probleme können auftreten?
Dadurch dass sich der Gastzugang zum Beispiel bei der Bandbreite aber auch bei anderen Dingen durch den Betreiber des Heimnetzwerkes einschränken lässt, kann es passieren, dass beispielsweise beim Online Gaming oder dem Streamen von Videoinhalten Probleme auftreten. Wenn man zwei Router anschließt, um einen WLAN-Gastzugang anzubieten, folgt daraus eine Steigerung des Strombedarfs, die zwar minimal aber trotzdem erwähnenswert ist.
Sollten Nutzer des Gastzugangs nach erfolgreicher Verbindung mit dem Netzwerk keine WLAN-Verbindung aufbauen können, könnte das an zwei Dingen liegen:
- Der Router ist nicht auf die aktuellste Firmware aktualisiert. Ein Systemupdate ist nötig.
- Der Gast hat den Bedingungen nicht zugestimmt. Wenn die Option mit Vorschaltseite aktiviert ist, ist der Zugriff auf das Internet erst nach Bestätigen der Nutzungsbedingungen möglich.
Rechtliche Rahmenbedingungen?
Grundsätzlich gilt: Der Anbieter des Netzwerks haftet. Doch es gibt Ausnahmen. Im Falle von Urheberrechtsverletzungen zum Beispiel hat sich die Gesetzeslage durch die sogenannte Störerhaftung verändert. Seither muss der Anbieter eines WLAN-Gastzugangs nur beweisen, dass zum Zeitpunkt der Urheberrechtsverletzung mehrere Personen den Zugang genutzt haben.
Unternehmen sollten darauf hinweisen, dass Nutzer des Gastzugangs sich nicht auf eine ständige, fehlerfreie Verbindung verlassen können. Ansonsten könnte im schlimmsten Fall der Betreiber haftbar gemacht werden, wenn ein Gast beispielsweise Wertpapiergeschäfte über den zur Verfügung gestellten Zugang betreibt und er einen wirtschaftlichen Schaden durch den Ausfall der Internetverbindung erleidet. Bei Schäden am Gerät des Nutzers wird in der Regel von erheblichem Mitverschulden des Nutzers ausgegangen.
Welche Alternativen gibt es?
Wenn die Einrichtung mit zu viel Arbeit verbunden ist, oder der eigene WLAN-Router keinen Gastzugang anbietet, kann natürlich darauf verzichtet werden. Vor allem bei häufig wechselnden Gästen oder in einem Café möchte man aber doch häufig seinen Gästen unkompliziert WLAN zur Verfügung stellen. Für den gewerblichen Gebrauch wie beispielsweise in Hotels oder Restaurants sollte die Einrichtung eines WLAN-Gastzugangs jedoch alternativlos sein.
Diese Marktlücke wurde bereits von findigen Unternehmern erkannt und so gibt es mit Sorglosinternet und Socialwave bereits zwei Anbieter, die dieses Problem lösen. Dabei wird eine zusätzliche kleine Box an den bestehenden Router via LAN-Kabel angeschlossen, der sein eigenes WLAN-Netz aufspannt. Da dieses neue WLAN-Netzwerk komplett vom eigenen Netzwerk getrennt ist, kann dies nun bequem von allen Gästen genutzt werden, ohne Angst vor Abmahnungen oder Schadsoftware haben zu müssen.
Fazit:
Mit einem WLAN-Gastzugang machen Sie Ihr Heimnetzwerk sicherer. Außerdem ist es bequemer für Gast und Gastgeber. Da heutzutage die meisten Router über die Möglichkeit verfügen, einen Gastzugang einzurichten, gestaltet sich die Einrichtung eines Zugangs für Gäste in nur wenigen Klicks sehr leicht.
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